Bret Hart
 

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Bret Sergeant Hart (* 2. Juli 1957 in Calgary) ist ein ehemaliger kanadischer Wrestler.

Bret The Hitman Hart ist der Sohn des ehemaligen Wrestlers und vielleicht bekanntesten Wrestling-Trainers Stu Hart (1915–2003). Dieser brachte ihm in seinem berühmten Dungeon (Trainingsraum im Keller des Hart-Hauses) das Wrestling bei und trainierte ihn (wie auch viele andere Wrestler, z.B. Chris Benoit oder Chris Jericho). Die Brüder Hart sind allesamt dem Wrestling verbunden. Der bekannteste unter ihnen war neben Bret sein Bruder Owen Hart. Auch ihr gemeinsamer Schwager, der „British Bulldog“ (Davey Boy Smith), der von 1982 bis 1998 mit Brets Schwester Diana verheiratet war und der Vater ihrer vier Kinder ist, war ein bekannter Wrestler.

Karriere

Nachdem Hart bereits 1976 in Amarillo einen Kampf gegen Terence Stamp bestritten hatte, begann seine Karriere am 1. September 1978 mit einem Disqualifikationssieg gegen Mike York in der väterlichen Stampede-Promotion in der er bis 1983 diverse Titelerfolge feiern konnte. Zwischenzeitlich trat er im Herbst 1981 auch in Hannover bei einem Catchturnier an.

1985 wechselte er gemeinsam mit seinem Schwager Jim Neidhart in die damalige WWF. Gemeinsam bildeten sie die Hart Foundation und errangen zwei Mal die Tag Team-Weltmeistertitel: 1987 von den British Bulldogs und 1990 von Demolition. Nach dem Titelverlust bei Wrestlemania VII gegen die Nasty Boys trennten sich die Wege der beiden. Hart trat nun als Solowrestler an und konnte bereits ein Vierteljahr später Curt Hennig den Interkontinentaltitel abnehmen.

Mit seiner sympatischen Art (vor jedem Kampf pflegte Hart einem Kind seine Sonnenbrille zu schenken) und seiner überragenden technischen Fähigkeiten (der legendäre WWF-Kommentator Gorilla Monsoon gab ihm den Beinamen „Excellence of Execution“) mauserte sich Hart zum Top-Publikumsliebling der Liga. Somit wurde er logischerweise 1992 Weltmeister, als er Ric Flair mit seinem Finishing Move, dem Sharpshooter, zur Aufgabe bringen konnte.

Gegen Ende des Jahres 1996 begann der Imagewechsel Harts zum Heel („Bösen“) in der WWF, der bei Wrestlemania XIII (1997) im Kampf gegen Stone Cold Steve Austin endgültig vollzogen wurde. Seither hetzte er in vielen Promos und Interviews vor allem gegen die Amerikaner und brachte unverhohlenen kanadischen Nationalstolz zum Ausdruck. Eigenen Aussagen zufolge hat er sich mit dieser Rolle nie richtig abgefunden, führte sie aber aus Pflichtbewusstsein gegenüber der WWF und Vince McMahon weiter aus. Dass dieses Verhalten nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, musste Bret Hart dann in einer schmerzlichen Weise erfahren.

Ende 1997 unterschrieb Hart bei WCW, weil sich die kriselnde WWF sein Gehalt nicht mehr leisten konnte. Sein letztes Match in der WWF bestritt er gegen Shawn Michaels, dem er vor wie hinter der Kamera in inniger Feindschaft verbunden war. Gemeinsam mit Shawn und Vince McMahon wurde eine doppelte Disqualifikation für den Titelkampf bei der Veranstaltung Survivor Series vereinbart, weil der Hitman seinen Titel nicht in seinem Heimatland bei einer so großen Veranstaltung und erst recht nicht gegen Shawn Michaels verlieren wollte. Doch McMahon hinterging Hart. Dieser Vorfall ging als Montreal Screwjob in die Wrestling-Geschichte ein. In den „Montreal Screwjob“ war neben Shawn Michaels auch Ringrichter Earl Hebner, ein zu diesem Zeitpunkt langjähriger Freund des Hitman, eingeweiht. Hinter den Kulissen eskalierte die Situation soweit, dass Bret Hart Vince McMahon einen Faustschlag ins Gesicht verpasste.

In der WCW konnte Bret Hart nie an den Ruhm alter Tage anknüpfen, der ihm in der WWF zuteil wurde, was angeblich vor allem daran lag, dass er durch einflussreiche Personen in der WCW (vor allem Hulk Hogan) unten gehalten wurde. Seine Verbitterung über den Verrat McMahons und der Tod seines Bruders Owen (1999) setzten ihm menschlich stark zu.

Ein Match mit Bill Goldberg, bei dem er sich durch einen falsch getimeten Tritt seines Gegners eine schwere Gehirnerschütterung zuzog, beendete Harts Karriere. Am 24. Juni 2002 stürzte Bret beim Fahrradfahren und erlitt schwere Verletzungen im Kopf- und Nackenbereich sowie einen Schlaganfall.

Im Jahr 2004 wurde Bret Hart bei einer Fernsehabstimmung ähnlich der deutschen Show „Unsere Besten“ auf Platz 36 der berühmtesten Kanadier aller Zeiten gewählt.

Ende der 90er und Anfang der 2000er hatte Hart den Verlust vieler ehemaliger Kollegen und Familienmitglieder zu verkraften. Sein Bruder Owen Hart, den viele heute noch für einen der besten Techniker halten, den die WWF je hervorgebracht hat, starb 1999 bei einem Unfall während einer WWF-Show, sein Schwager der „British Bulldog“ Davey Boy Smith im Jahr 2002 an einem Herzinfarkt. „Flying“ Brian Pillman († 1997), „Ravishing“ Rick Rude († 1999), „Mr. Perfect“ Curt Hennig († 2003) sowie „Big Bossman“ Ray Traylor († 2004), vier seiner langjährigen engen Weggefährten, verlor er ebenfalls in dieser Zeit – ebenso wie auch seine Eltern Helen († 2001) und Stu Hart († 2003).

Obwohl er sich von seinem Schlaganfall gut erholt hat, kann ein Comeback in den Ring jedoch nicht erwartet werden. Er verbringt seine Zeit mit Auftritten bei Shows und Veranstaltungen in ganz Kanada sowie mit einigen Schauspielrollen, sowie mit seiner zweiten Ehefrau Cinzia, einer Italienerin, in Italien.

Anfang August 2005 traf sich Bret Hart im WWE-Hauptquartier in Stamford (Connecticut) mit Vince McMahon und anderen WWE-Offiziellen. Dabei einigte man sich auf die gemeinschaftliche Arbeit an der DVD „The Bret Hart Story: The Best There Is, Was, and Ever Will Be“, welche vorher unter dem Namen „Screwed“ geplant war und zwei Stunden Material beinhalten sollte, auf welchem Bret Hart unter anderem von Hulk Hogan als „mittelmäßiger Wrestler“ bezeichnet wurde, der zum Teil „ziemlich unprofessionell“ gearbeitet habe. Doch durch das Zusammenkommen beider Parteien ist es eine Dokumentation geworden, die die Karriere des Hit Man würdigt und nicht verachtet. Auf der Endfassung der DVD wird natürlich auch auf den Montreal Screwjob eingegangen, jedoch nicht sehr tiefgründig. Vielmehr tut dies die Dokumentation „Bret Hart – Wrestling with Shadows“ (deutsch: „Die heimliche Wut des Catchers Hitman Hart“), die kritisch mit der WWF und ihrem Umgang mit Wrestlern am prominenten Beispiel Bret Hart umgeht.

Eine Rückkehr ins WWE-Fernsehen, zum Beispiel als General Manager oder Kommentator, schloss der Hitman aus, da er seinen Fans als „Great Champion“ in Erinnerung bleiben möchte.

Im März 2006 zog Bret Hart mit Power-Wrestling auf eine Meet & Greet Tour durch Deutschland. Bret Hart begeisterte mehrere hunderte Fans, die in Essen, Nürnberg und Berlin dabei waren. Durch den Erfolg des Meet & Greet wird im September eine zweite Autogrammstunde organisiert.

Bret Hart wurde zwar nie zu einem Mainstream-Star wie vor ihm Hulk Hogan oder nach ihm The Rock oder Stone Cold Steve Austin, unter Fans genießt er jedoch den denkbar größten Respekt – speziell in Kanada, aber vor allem auch in Deutschland. Er gilt als einer der besten technischen Wrestler aller Zeiten, der aus jedem Gegner ein ansehnliches Match herausholen konnte. Im Laufe seiner über zwei Jahrzehnte langen Karriere hat er niemals einen Gegner verletzt – eine einmalige Leistung in seinem Gewerbe.

Am 1. April 2006 wurde Bret Hart zusammen mit anderen ehemaligen Wrestlern in die Hall of Fame der WWE aufgenommen, jedoch lehnte er die traditionelle Vorstellung bei Wrestlemania am darauf folgenden Tag ab, da er „zu seinem Wort stehe“, nie wieder bei einer WWE Veranstaltung aufzutreten.

Am 11. Juni 2007 gab es einen kurzen Einspieler vom Hitman zum RAW Draft Special 2007 und ein paar klare Worte gegen Vince McMahon, wo er ansprach, ihm gerne die Faust zu geben.

Wrestling-Fakten

Finisher und Signature Moves

Spitznamen

  • The Best There Is, The Best There Was, and The Best There Ever Will Be
  • Cowboy
  • The Excellence of Execution
  • Hit Man
  • The Pink and Black Attack

Erfolge

  • 6x Stampede Wrestling North American Heavyweight Champion
  • 2x Stampede Wrestling British Commonwealth Mid-Heavyweight Champion
  • 5x Stampede Wrestling International Tag Team Champion (3x mit Keith Hart, je 1x mit Jim Neidhart und Leo Burke)
  • 1x WWC Caribbean Tag Team Champion (mit Smith Hart)
  • Platz 1 der besten Einzelwrestler 1993 und 1994
  • Platz 4 der besten Einzelwrestler seit 1979 (2003 ausgezeichnet)
  • Platz 37 der besten Tag-Teams seit 1979 (zusammen mit Jim Neidhart; 2003 ausgezeichnet)
  • Inspirierendster Wrestler 1994
  • Comeback des Jahres 1997
  • Bester Heel 1997
  • Fehde des Jahres 1993 (gegen Jerry Lawler)
  • Fehde des Jahres 1994 (gegen Owen Hart)
  • Match des Jahres 1992 (gegen The British Bulldog)
  • Match des Jahres 1996 (gegen Shawn Michaels)
  • Match des Jahres 1997 (gegen „Stone Cold“ Steve Austin)
  • PWI Editor's Award 2003
 
 
   
 
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