Richard Morgan Fliehr (* 25. Februar 1949), vielen besser bekannt unter seinem Ringname Ric Flair , ist ein amerikanischer Profi-Wrestler bei der World Wrestling Entertainment (WWE), der im SmackDown!-Roster auftritt. In seiner Karriere hielt der Nature Boy (so sein Spitzname) insgesamt 16 mal den jeweils höchsten Titel (World Title)in den jeweiligen Ligen NWA, WCW und WWE. Damit kann man ihn auch als Rekordchampion unter den noch aktiven Wrestlern betrachten.
Biographie
Kindheit und Jugend
Richard Fliehr wurde am 25. Februar 1949in Memphis, Tennessee geboren, doch seine Kindheit und Jugend verbrachte er nach dem Umzug mit seinen Eltern in der kleinen Stadt Edina in Minnesota. Schon sehr früh waren seine herausragenden sportlichen Fähigkeiten zu erkennen. In der High School spielte er Basketball und wurde High-School-Amateurmeister im Ringen. Außerdem spielte er in seiner College-Zeit Football an der Universität von Minnesota.
Anfänge
Ric Flair wurde von Verne Gagne sowie Billy Robinson trainiert und debütierte am 10. Dezember 1972 in der AWA gegen "Scrap Iron" Gadinski, was in einem Unentschieden endete. Hier erkannte Ric Flair auch sein großes Potential als Wrestler, und dass er dies noch nicht vollständig ausgeschöpft hatte. Er trat dort 3 Jahre lang an und wechselte dann zur NWA, die damals der große Dachverband aller Wrestlingligen war. Flair etablierte sich als Tag-Team-Partner und auch als Einzelkämpfer war er erfolgreich, was ihm am 3. Juni 1975 den NWA Television Title durch einen Sieg über Paul Jones einbrachte, Flairs erster Wrestling-Titelgewinn, den er jedoch eine Woche später an diesen wieder verlor. Doch sein zweiter Titelgewinn ließ nicht lange auf sich warten; am 20. September besiegte er Wahoo McDaniel in Hampton, Virginia, was ihm den NWA Mid-Atlantic Heavyweight Championship einbrachte.
NWA
Am 4. Oktober 1975 wurde er bei einem Flugzeugabsturz schwer am Rücken verletzt, kehrte jedoch entgegen aller Vorhersagen schon am 1. Februar 1976 in den Ring zurück. Am 24. März 1976 holte sich Flair seinen Mid-Atlantic-Heavyweight-Titel in Charlotte, North Carolina von Wahoo McDaniel zurück. Dieser wechselte 1976 noch einige Male zwischen Flair und McDaniel hin und her, doch mit seinem neuen Tag-Team-Partner Greg Valentine holte sich Flair den NWA Tag-Team-Titel, indem er am Weihnachtstag 1976 zusammen mit seinem neuen Partner Gene und Ole Anderson in Greensboro, North Carolina, besiegte.
In der NWA gewann er den Titel United States Heavyweight fünf mal, bis er sich schließlich den World Heavyweight-Titel von Dusty Rhodes holen konnte. Insgesamt sicherte er sich diesen Titel acht mal und verteidigte ihn in sämtlichen Regionen der NWA. 1984 schloss sich Flair mit Arn Anderson, Tully Blanchard und Ole Anderson zur legendären Gruppierung "Four Horsemen" zusammen. In der Folgezeit dominierten die Horsemen jahrelang die NWA.
WWF
Bis 1991 war Ric Flair der absolute Topstar der NWA, bis es zu Meinungsverschiedenheiten mit den Offiziellen der Liga kam. Flair packte folglich seine Sachen und verließ die Liga in Richtung der WWF. Dies war natürlich ein grober Imageschaden für die NWA, da Ric Flair zu diesem Zeitpunkt amtierender World Heavyweight Champion war, und den Titel einfach mit zur WWF nahm. Dort trat er an der Seite seines "Technischen Beraters" Mr. Perfect als "Real Worlds Champion" auf. Beim Royal Rumble 1992 konnte sich Flair auch den WWF Heavyweight Titel holen. Flair gewann den Rumble, obwohl er bereits als Dritter von 30 Teilnehmern in den Ring gestiegen war und somit weit mehr als eine Stunde im Ring aushielt. Den Titel verlor er bei Wrestlemania VIII gegen Randy Savage, holte ihn sich im Sommer allerdings noch ein zweites Mal, bevor er schließlich 1993 die WWF wieder in Richtung von World Championship Wrestling (WCW) verließ. Kurz nach dem Royal Rumble 1993 ließ die WWF ihn einen Kampf gegen seinen Erzfeind Mr. Perfect verlieren, bei dem der Verlierer die WWF verlassen musste.
WCW
Hier wurde Flair schnell wieder zum gefragten Topstar, und bei Starrcade 1993 holte er sich schließlich von Vader den WCW World Heavyweight Titel. Der Glanz von Flair wurde aber 1994 von Hulk Hogan getrübt, welcher ihm den Top Spot der WCW abnahm und im Sommer 1994 zum neuen Champ der WCW wurde. Es folgten noch Fehden gegen Arn Anderson, Sting und weitere Stars der WCW, ehe Flair 1997 die WCW voerst verließ. Erst Ende 1998 kehrte der "Nature Boy" zurück, wo er auch die Four Horseman wiederbelebte. Folglich holte er sich weitere Male den WCW World Title. Zwischenzeitlich wurde Flair sogar nach Storyline der Präsident der WCW, resultierend aus einem Kampf gegen den wirklichen Präsidenten Eric Bischoff. Flair war ein erbitterter Gegner der nWo, die ihn in einem Käfig-Match bei Starrcade 1997 so schwer verletzte, dass er pausieren musste.
WWE
Mit dem Aufkauf der WCW durch die WWF/WWE im März 2001 von Vince McMahon wechselte Flair dann auch endgültig wieder in die WWE. Dort war er dann zuerst als Teilbesitzer unterwegs, ehe er auch wieder als Wrestler in Erscheinung trat. Zusammen mit Triple H, Randy Orton und Batista gründete er das Stable Evolution. Mit Batista zusammen holte er sich auch den Tag Team Titel, wobei er nebenbei auch noch als Manager von Triple H agierte.
Bei Unforgiven 2005 konnte Flair am 18. September 2005 nach einem Sieg gegen Carlito zum ersten Mal den WWE Intercontinental Title erringen. Beim Raw-Homecoming kam sein bester Freund Triple H wieder in den Ring. Sie gewannen ein Tag-Team Match gegen Carlito und Chris Masters. Nach dem Match wurde Ric Flair von Triple H attackiert und übel zugerichtet. Es folgte eine lange Fehde gegen ihn, während der er Triple H in einem Stahlkäfig-Match auch besiegte. Bei der Survivor Series fand die Fehde in einem Last Man Standing Match ihren blutigen Höhepunkt. Triple H konnte dieses Match nach Einsatz von Ringtreppe, Schraubenzieher, Kommentatorenpult, Ringpfosten, Stahlstuhl und Vorschlaghammer, sowie drei Pedigrees (Finishing Move von ihm) gewinnen.
Bei einer RAW-Folge am 20. Februar 2006 verlor er den Intercontinental Championship an Shelton Benjamin. Der durch das Eingreifen seiner Mutter gewinnen konnte.
Der Nature Boy führt(e) dann ab Juli 2006 eine Fehde gegen Mick Foley, welche vor allem durch die unglaublich guten und emotionsgeladenen Segmente und Auseinandersetzungen zwischen den beiden glänzt.
Beim interaktiven Raw PPV Cyber Sunday (5. November 2006) sicherte sich Ric Flair zusammen mit "Rowdy" Roddy Piper den World Tag Team Championship, indem er und Piper die bis dahin regierende Spirit Squad besiegten. Die Fans hätten als Flairs Partner neben Piper auch "The American Dream" Dusty Rhodes oder Sgt. Slaughter wählen können. In der nächsten RAW-Folge am 6. November 2006, begannen die neuen World Tag Team Champs eine Fehde mit Edge und Randy Orton und entschieden im Mainevent das Match, dass ohne Disqualifikation war, für sich. Am 13. November 2006 verloren sie ihren Titel jedoch an Edge und Randy Orton.
Bei WWE New Year's Revolution 2007, unterlag Flair allerdings ein einem Match gegen Kenny Dykstra, ein ehemaliges Mitglied der Spirit Squad. In den Wochen nach dem Royal Rumble legte Flair sich mit Carlito an, trat jedoch bei der RAW-Folge vom 19.2.2007 gemeinsam mit Carlito gegen Lance Cade und Trevor Murdoch an.
Im Mai 2007 gab er bekannt, dass er bei Wrestle Mania 24 in Orlando, Florida als aktiver Wrestler aufhören möchte. Die WWE plant ihn dann auch noch in die Hall of Fame aufnehmen zu wollen.
Am 11.Juni.2007 wurde er beim WWE RAW DRAFT von Raw zu Smackdown gedraftet.
Wissenswertes
- Sein Sohn David ist auch Wrestler
- Er überlebte einen schweren Flugzeugabsturz
- Hat zusammen mit Triple H, Randy Orton und Batista die "Evolution" gebildet
- Ric Flairs "Entrance Music" ist das Stück "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss
- Im Juli 2004 veröffentlichte Ric Flair seine Autobiografie To Be the Man
- Flairs Finishingmove, ist der einmalige Figure-4-Leglock
- Pro Wrestling Illustrated (PWI) führt ihn auf Platz 2 der 500 besten Wrestler aller Zeiten.
- Flair ist Mitglied der Wrestling Observer Newsletter Hall of Fame
- Flair ist berühmt für seine legendären "Whoooooo" Chants
Erfolge
- NWA
- 8x World Heavyweight Champion
- 5x United States Champion
- 3x Mid-Atlantic Heavyweight Champion
- 2x Toronto United States Championship
- 2x World Television Champion
- 1x Missouri Heavyweight Champion
- 3x World Tag Team Champion
- 3x Mid-Atlantic Tag Team Champion
- WCW
- 6x World Heavyweight Champion
- 1x United States Champion
- WWE
Flair ist damit der Wrestler, dem es am häufigsten - genauer gesagt 16 mal - gelang, einen World-Champion Titel zu tragen. Dieser Rekord ist bis heute ungebrochen und ein wichtiges Markenzeichen Flairs. Gekontert wurde dieses Argument in der WCW einmal von Hulk Hogan mit dem Kommentar: "Wer 14 mal Champion war, der muss den Titel auch mindestens 13 mal wieder verloren haben." Zu diesem Zeitpunkt war Flair "nur" 14 mal World Champion gewesen, was zum damaligen Zeitpunkt aber ebenfalls der Rekord war.
Filmographie
- Baywatch
- Body Slam
- Learning The Ropes
- The Wrestler
- Figure-Four Leglock